Blog Effektive Taubenabwehr – So halten Sie Tauben fern von Terrasse und Balkon

Tauben werden nicht ohne Grund die Ratten der Lüfte genannt. In ihrem Kot tummeln sich zahlreiche Krankheitserreger und Keime.

In diesem Beitrag erfahren Sie, warum es wichtig ist Tauben von Ihrem Domizil fernzuhalten, welche Arten es von Taubenabwehr gibt und was eine effektive Taubenabwehr für Sie bedeutet.

Was bedeutet Taubenabwehr?

Während man die gemeine Stadttaube in längst vergangener Zeit noch unsanft mit Flinte, Zwille oder Steinen vom Dach geholt hat, so scheinen diese Methoden nicht nur überholt, sondern auch gefährlich und unzulässig.

Fakt ist, dass sich die Stadttaube rasant vermehrt und ausbreitet. Es gibt in Deutschland ganze Wohnblocks und Gemäuer, die von Tauben eingenommen wurden. Das wird zu einem großen Problem für Vermieter und Hausbesitzer.

Was versteht man heutzutage unter Taubenabwehr? Nun, da brachiale Methoden nicht infrage kommen, muss sich der Hausbesitzer Alternativen überlegen. Bei der Taubenabwehr geht es darum, dass sich die Vögel nicht ungehindert ausbreiten, einen entsprechenden Nistplatz finden und ihren Kot auf Terrasse, Balkon und Garten hinterlassen.

Das ist mitunter gar nicht so einfach, denn die Stadttaube hat sich – wie der Name bereits vermuten lässt – ideal an das Leben in einer Stadt angepasst. Ihr genügen kleine Nistplätze und Möglichkeiten wo sie einen geeigneten Platz findet.

Ferner sich die Taube erst einmal eingenistet und einen guten Platz auserkoren hat, so wird es schwer sie wieder loszuwerden. Damit es gar nicht erst so weit kommt, ist eine gute Taubenabwehr das A und O. (siehe Blog: Taubenkot und Infektionsgefahr: Tipps zur sicheren Reinigung)

Warum sollte man Tauben abwehren?

Mit dem Kot scheidet die Taube eine Vielzahl an Mikroorganismen aus. Hierzu gehören:

  • Bakterien z.B. Chlamydophila psitacci (Erreger der Papageienkrankheit)
  • Pilze z.B. Histoplasma capsulatum

Diese Mikroorganismen können sich auch auf dem Gefieder und losen Federn der Taube befinden und beim Flattern freigesetzt werden.

Des Weiteren ist es möglich, dass sich auf Taubenkot Schimmelpilze befinden, die allergische Reaktionen hervorrufen können. Ein möglicher Parasitenbefall der Taube erhöht das potenzielle Krankheitsgeschehen. Hierzu gehören vor allem Taubenzecken und Taubenmilben.

Der Taubenkot hat einen alkalischen PH-Wert, sodass dieser ätzend wirkt. Die zeigt sich auch an unterschiedlichen Gegenständen, die mit Taubenkot kontaminiert waren. Hier lösen sich sowohl Farbe, als auch in einigen Fällen das Material als solches. Es kommt zu schadhaften Stellen und beschädigten Garten-/Balkonmöbeln.

Die Krankheitserreger können auf unterschiedlichem Wege vom Menschen aufgenommen werden:

  • Kontamination durch Einatmung
  • Infektion über den Mund bei Kontakt mit Taubenkot
  • Aufnahme über Haut und Schleimhäute

Die Taubenabwehr ist daher essentiell um Ihre Lieben und die Gartenutensilien zu schützen. Gerade Kinder sind hier besonders gefährdet, da sie auch gern die Hand (ohne Waschen) in den Mund stecken. (Siehe Blog: "Problem mit Tauben? Wie bekomme ich Tauben vom Balkon entfernt?")

Video

Welche Arten der Taubenabwehr gibt es?

In Anbetracht der Taubenabwehr unterscheidet man zwischen tierfreundlichen, eher brachialen Methoden und einer Mischung aus beidem. Niemand möchte den Tieren schaden, denn eine Taube hat genauso ein Recht auf Leben wie der Mensch auch.

Nun wollen wir die Taube aber nicht in unserer Nähe haben was aus den genannten Gründen auch allzu verständlich ist. Wir müssen also dafür sorgen, dass die Taube von sich aus das Weite sucht und unser Domizil meidet.

Zu den tierfreundlichen Taubenabwehr-Methoden gehören das Aufkleben von großen, schwarzen Vögeln an den Fenstern. Diese symbolisieren für die Taube einen natürlichen Fressfeind in Form eines Raubvogels.

Die aufklebbaren Vögel gibt es nahezu überall und haben einen weiteren Vorteil. Die Taube läuft nicht Gefahr gegen die Scheibe zu fliegen und sich ernsthaft zu verletzen. Der Raubvogel schützt sie also in weiterem Sinne, da die Taube nicht in der Lage ist die Scheibe, als eine solche zu erkennen.

Auch das Aufhängen von akustischen oder optischen Signalen ist eine gute Möglichkeit. Hierzu gehören Windspiele und Flatterbänder, die die Taube aufschrecken und weiterziehen lassen.

Eine weitere Möglichkeit der Taubenabwehr besteht darin, die Gegend taubenunfreundlich zu gestalten. Sie entfernen hier einfach regelmäßig Stöcker und Nistgut, sodass die Taube von allein die Lust daran verliert.

Zu den brachialen Alternativen gehören der etwaige Gebrauch von Waffen. Dies ist nicht nur verrufen, sondern auch strafbar. Auch wenn die Taube als Tier zu einer Sache gehört, so ist der Gebrauch einer Waffe nicht zulässig.

Die Benutzung von Zwille und Steinschleuder gehören ebenfalls der Vergangenheit an und sollten bei der Taubenabwehr nicht in Betracht gezogen werden. Diese Waffen können Tauben schwer verletzen oder sogar töten.

Umstrittene Methoden sind zum Beispiel der Einsatz von etwaigen Chemikalien oder Anti-Tauben-Sprays. Auch das bedeutet Lebensgefahr für die Tiere.

Der Einsatz von sogenannten Spikes und/oder Netzen ist ebenfalls fragwürdig, da auch hier die Gefahr besteht, dass sich die Vögel darin verfangen oder sich ernsthaft verletzen.

Welche Vor- und Nachteile der Taubenabwehr gibt es?

Die Vorteile einer tierfreundlichen Taubenabwehr sind, dass man den Tieren nicht schadet. Natürlich möchten wir die Taube möglichst weit weg von unserem Grundstück haben, aber es handelt sich immerhin um ein Lebewesen.

Der Nachteil der tierfreundlichen Taubenabwehr ist, dass diese Methode mitunter länger braucht bis erste Erfolge verzeichnet werden können. Gerade die Alternative der Gestaltung einer taubenunfreundlichen Umgebung kostet Zeit und ist mit einem großen Aufwand verbunden.

Die Anbringung von akustischen und optischen Warnsignalen kann dagegen das Zuhause verschönern und hat nebenbei den Effekt, dass man die Tauben fernhält.

Brachiale oder umstrittene Methoden haben den Vorteil, dass sie ein schnelles Ergebnis herbeiführen. Allerdings geht es in diesem Bezug auch um das Tierwohl, welches nicht hinten angestellt werden sollte.

Das Team am Arbeitsplatz

Was ist zu tun, wenn sich die Taube bereits ausgebreitet hat?

Wenn sich der Vogel bereits bei Ihnen zuhause fühlt ist es für eine Taubenabwehr fast zu spät. Doch auch hier ist nicht alles verloren.

Zunächst muss einmal der Taubenkot gründlich beseitigt werden. Hierbei ist es wichtig, dass Sie eine Maske (Feinstaubmaske) über Mund und Nase tragen, damit die Mikroorganismen – und damit die Krankheitserreger - nicht von Ihnen eingeatmet werden.

Anschließend erfolgt eine gründliche Reinigung mit Schwamm, Putzmittel, Eimer und heißem Wasser. Die Reinigungsutensilien sollten nach Gebrauch gekocht werden oder gleich entsorgt.

Danach kann der Kammerjäger bestellt werden. Eine Alternative wäre es die Hinterlassenschaften der Taube von einem Profi, einer Reinigungsfirma, entfernen zu lassen. Diese wissen worauf es ankommt und können Ihnen auch Tipps dafür geben, wie es gelingt, dass die Taube nicht mehr wiederkommt. (Siehe Blog: "Grünspan und Taubenkot auf Terrassen und Einfahrten entfernen")

Die 6 besten Tipps für die Taubenabwehr

Damit sich Tauben nicht auf Ihrem Domizil ausbreiten oder sogar vermehren, haben wir Ihnen hier die 6 besten Tipps zusammengestellt.

1. Die Umgebung können Sie möglichst taubenunfreundlich gestalten. Entfernen Sie Äste, Blätter und Moose möglichst rasch, damit die Taube erst gar nicht beginnt ein Nest zu bauen. Auf Dauer wird es den Vogel nicht erfreuen und er verliert die Lust am Nestbau in Ihrer Umgebung.

2. Bringen Sie akustische und/oder optische Warnsignale in Form von Windspielen und Flatterbändern an. Dies erschreckt die Taube und sie wird das Weite suchen. Auch die bekannten, schwarzen Raubvögel zum Anbringen ans Fenster sind eine gute Möglichkeit der Taubenabwehr.

3. Verzichten Sie auf brachiale oder umstrittene Methoden zur Taubenabwehr, die die Tiere verletzen oder töten könnten. Hierzu gehören:

  • Chemikalien und Anti-Tauben-Mittel
  • Waffen wie Zwille oder Schusswaffe
  • Spikes und Stacheldraht
  • Netze und Spanndrähte

4. Sorgen Sie dafür, dass die Taube keine Möglichkeit zur Landung hat. Dies kann mit Hilfe von Netzen durchgeführt werden, die jedoch möglichst feinmaschig sein sollten, damit sich die Taube nicht verheddern kann.

5. Schützen Sie Ihre Gartenmöbel vor Taubenkot. Dieser ist extrem ätzend und beschädigt Gartenstuhl, Tisch und Co. Am besten geht diese mit einer Plane, die Sie auch für die Überwinterung nutzen können.

6. Hat sich die Taube doch bei Ihnen breitgemacht ist das kein Grund zu verzweifeln. Beseitigen Sie sämtlichen Taubenkot oder lassen Sie dies durch eine professionelle Reinigungskraft machen und beherzigen Sie die vorangegangenen Tipps, um der Taube die Lust am Nisten in Ihrem Domizil zu nehmen.